Alte Götter des Waldes

Westeros war ursprünglich nur von zwei intelligenten und humanoiden Völkern bewohnt: Den Riesen und den Kindern des Waldes. Diese lebten in Konflikten miteinander, aber allgemein war Westeros ein harmonisch wirkender riesiger Urwald. Dies änderte sich mit dem Kommen der First Men (Ersten Menschen). Die First Men bewegten sich über den Arm von Dorne - einer festen Verbindung zwischen Essos und Westeros - nach Westeros und begannen von dort aus systematisch mit der Eroberung des Kontinentes und dem Genozid der Kinder des Waldes und Riesen. Die Kinder des Waldes brachen mit ihrer Magie den Arm von Dorne in die Stepstone genannten Inseln auf, wodurch ein Nachzug der First Men vermieden wurde. Beide Völker schlossen schließlich den grünen Pakt miteinander, wodurch man sich miteinander arrangierte. Die First Men nutzten eine Runenschrift und sprachen eine Sprache, die heute nur noch jenseits des Walles gesprochen wird. Mit der Zeit teilten sich die First Men in mehrere ethnische Gruppen auf, die ein großes Pantheon an Gottheiten verehrten: Die Sistermen des grünen Tales verehrten die Dame der Wellen und den Lord des Himmels, während die in den Sturmlanden lebenden First Men an den Gott der See und eine Göttin des Himmels glaubten. Eine besondere ethnische Gruppe der First Men waren die Eisengeborenen (Auch Ironborn genannt), die auf den Eiseninseln (Iron Islands) siedelten und den Glauben an den ertrunkenen Gott und seine Anti-These, den Sturmgott erhielten. Eine Vielzahl der alten Götter hatte keinen Namen, jedoch wurden sie vor allem in Götterhainen vor uralten Wehrholzbäumen verehrt.
Der Glaube an die alten Götter war ein Volksglaube, der ohne eine Priesterschaft funktionierte. In der Kultur der First Men war vor allem Fruchtbarkeit ein wichtiges Gut und viele Abkömmlinge zu haben war der Stolz der meisten Häuser der First Men. Die alten Götter gelten als hart, aber fair und in historischer Zeit fand sich ihre Verehrung in ganz Westeros. Dies änderte sich mit der Ankunft der Andalen, die die Götterhaine verbrannten und die Gläubigen der alten Götter niedermetzelten. Am Ende nahmen fast alle Häuser südlich des Nordens den Glauben an die Siebenheit an, wobei viele der sehr alten Häuser von Westeros, die nie von den Andalen erobert wurden, einen Götterhain hatten. Heute werden die alten Götter nur noch an wenigen Orten verehrt oder von bestimmten Gruppen: Südlich des Nordens verehren nur wenige Familien die alten Götter vorgezogen vor den Sieben, wozu Haus Upcliff oder Haus Blackwood zählen. Eine Gruppe, die die alten Götter immer noch verehrt, sind die wilden Stämme der Berge des Mondes im grünen Tal, die einst die Oberherrschaft von Haus Arryn von sich gewiesen und eine freie Regentschaft vorgezogen hatten und seither im Krieg gegen die Arryn und anderen Adelshäuser des Tals stehen.
Die Anhänger der alten Götter nennen die Gläubigen der Siebenheit "Diener der neuen Götter", was ihre Sichtweise als Polytheisten auszeichnen - also als Gläubige an viele Götter. Die Siebenheit ist für sie nur eine weitere Gruppe an Gottheiten, die sich leicht in ihre Glaubenswelt einfügen ließe, aber durch den Anspruch der Siebenheit als wahre Religion unmöglich ist. Symbole haben die Diener der alten Götter nicht. Vielmehr verehren sie ihre Götter in Stille und in den Götterhainen. Des Weiteren gelten auch tiefe Wälder oder alte Grotten als adäquate Heiligtümer, in denen in Stille gebetet werden kann. Die Eisengeborenen sind hier eine Ausnahme - sie verehren ihre Gottheit offen und vor allem an der Küste. Sie sind zudem, was die Religion angeht, wesentlich anders aufgestellt als ihre Glaubensbrüder auf dem Festland. Hier gibt es eine starke Priesterschaft, die vor allem eine intensive Beziehung zum Meer und Wasser hegt. Rituelle Taufen und gar Ertränkungen sind ein Teil des komplizierten Glaubens der Eisengeborenen, die durch das Salz der See und das Meer stärker werden sollen.